Das grosse Interview

mit Silvio Z.

 

Spannende Geschichten mit Spass erzählt



 

Danke, dass du dir Zeit nimmst.

Gleich zuallererst: Warum nennst du dich Silvio Z.?

Danke, dass ich die Gelegenheit erhalte. Unter meinem Vollnamen Silvio Zimmermann veröffentliche ich meine Fachbücher, biete ich meine Kurse an. Mit Silvio Z. veröffentliche ich alle Romane. Unter dem Pseudonym John Etter habe ich eine Romanreihe um einen Detektiv auf den Markt gebracht, die sich an Realitäten hält und diese spannend umsetzt. So ist zum Beispiel der Roman "John Etter - Virus" nur einige Wochen vor Corona auf den Markt gekommen und zeigt auf, was heutzutage wirklich möglich ist und lehnt sich in einem weiteren Strang an einen tatsächlichen Fall in der Schweiz an. Leider heute Aktualitätsmässig leider kein Erfolg versprechendet Titel, auch wenn er mit der "Pandemie" keinen Zusammenhang hat.

 

Was ist die Herausforderung bei deinen Werken?

Immer eine Neue. Beim Erstling DIE ERBSCHAFT ging es darum, einen Krimi, der abseits der gängigen Geschichten handelt, zu schreiben. Nicht Gut gegen Böse, sondern so richtig böse. Beim nächstfolgenden Krimi VERSENKT war es mir wichtig, dass er ganz Nahe an der Realität handelt. So kommen fast nur Protagonisten vor, die es im richtigen Leben gibt, die mit ihren Erlebnissen Teil davon sind. Auch sonst ist es ein Werk, welches nahe am Leben bleibt. Das darauf folgende Werk VERBRANNT ist als unabhängige Fortsetzung in der Gegenwartsform geschrieben, was der Geschichte einen völlig neuen Spannungsbogen verleiht. Wer mich und mein Leben kennt, weiß, dass auch hier viele Wahrheiten darin verpackt sind.

In den John Etter Werken ist dies noch verstärkt der Fall. Da liegt im Roman "Virus" der Tatsachenbericht "Abwärts bis unter null" zu Grunde und weitere Tatsachen aus dem Leben werden zu einer spannenden Geschichte verstrickt.

 

Die Erotik kommt in Versenkt und Verbrannt auch nicht zu kurz.

Das ist richtig, gehört doch die Erotik zum Leben, wie das Essen und Trinken. Für jene, die diese Teile nicht lesen mögen, sind sie kursiv gesetzt und wer nur diese Teile lesen will, findet sie dadurch auch. Dies gilt für beide Werke, welche auch in einem Buch mit beiden Werken "Doppelleben" erhältlich sind.

 

Danach gibt es weitere Krimis?

Ja. Die John Etter Reihe wird mit Elan weitergetrieben.

 

Wie kommt ein Krimiautor dazu, danach ein nicht-kriminalistisches Werk wie »DER SCHLAMP« zu schreiben?

Das Projekt DER SCHLAMP hatte ich schon lange vor mir hergeschoben. Es ist eine Abrechnung mit mir und eine Spurensuche nach Beweggründen für das Handeln in meinem Leben. Es ist, wie immer, wenn ich etwas in Angriff nehme, etwas Neues für mich und während dem Schreiben kamen noch für mich wichtige Erkenntnisse über mein Leben dazu. Noch eine Anmerkung zu deinem Begriff Autor. Ich nenne mich nicht Autor oder Schriftsteller, sondern Geschichtenerzähler.

 

Das heißt?

Ich schreibe die Texte, mache die Covers selbst und vertreibe die Bücher auch selbst. Das ist auch ein Teil, der Abwechslung bringt und mir Freude macht und – ich mache das als Hobby und helfe nebenbei Anderen, auch ihre Werke veröffentlichen zu können. Und ich erzähle gerne Geschichten - darum Geschichtenerzähler. Ich will nicht hochstehende Texte veröffentlichen, sondern Geschichten, die den Leser auf eine Reise mitnehmen. Ich suche deshalb auch keinen Verlag, sondern möchte immer völlig unabhängig spannende und abwechslungsreiche Geschichten erzählen.

 

Kannst du schon mehr über weitere deiner Bücher sagen?

 

TORTURA ist ein Zeitreiseabenteuer, welches ich auf gut recherchiertem Leben im Mittelalter aufgebaut habe. Und John Etter ist für mich die logische Fortsetzung meiner Krimileidenschaft, die nicht immer mit Mord zu tun haben muss. Vor allem möchte ich aktuelle Themen integrieren und habe dazu auf der Homepage von John Etter viel weiterführende Inputs drin. Also zu jedem Buch interessanten Zusatznutzen für die Leser. (schauen Sie rein: www.john-etter.ch)

 

Dir wird es wohl nie langweilig?

Nein, bestimmt nicht und wie bei den Recherchen zu TORTURA oder Virus lerne ich immer wieder viel Neues kennen. Ob es das reale Leben im Mittelalter ist, oder, wie man Viren verändern und einsetzen kann.

 

Was macht dir am meisten Freude?

Es sind die speziellen Anlässe, die ich organisiere. Zum Beispiel die Wine, Dine, Crime and More. Da stelle ich meine neuesten Werke vor und erzähle vor allem von der Entstehungsgeschichte und den Zusammenhängen zwischen Wirklichkeit und Fiktion, begleitet von einem Mehrgänger. Ich nenne es bewusst Anlässe und nicht Lesungen, weil ich nicht nur dasitze und vorlese. Aber auch diese mache ich nicht zu häufig - es soll möglichst viel Freude machen und keine Fliessbandarbeit sein.

 

Wo nimmst du die Ideen für deine Geschichten her?

Die verschiedenen Ideen fliegen mir zu. Das kann ganz unvermittelt sein, dass sich ein Gedanke ins Hirn setzt, der brauchbar ist, eine Begegnung, etwas Erlebtes oder Beobachtetes oder völlig aus der Fantasie geboren. In mir drin herrscht ein vielgeschichtliches Chaos, das sortiert und erzählt werden will. Aktuell bin ich auch an einem Projekt mit einem Partner, das aber noch nicht spruchreif ist - aber wieder eine völlig neue Herausforderung.

 

Hast du das Bücherschreiben durch Kurse oder Ähnliches gelernt oder bist du Autodidakt?

Es klingt vielleicht etwas pathetisch, aber ich denke, kein Kurs kann dir das Leben nahebringen. Ich glaube, Schreibschulen und Ähnliches können viele Fragen nach dem „Wie soll ich schreiben“ beantworten, aber die nach dem „Was soll ich schreiben“ bleibt offen. Einfach mit offenen Augen und Ohren hinaus ins Leben und ins Erleben gehen, beobachten, spüren und entdecken, scheint viel ergiebiger zu sein, zumindest war das mein Weg. Einfach machen und spannende, abwechslungsreiche Geschichten erzählen.

 

Du lebst und arbeitest in Unterägeri. Bist du Innerschweizer?

Nicht ganz, nur auf dem Papier. Aufgewachsen bin ich in Andeer, ein beschauliches Dorf mitten im Bündnerland, aber auf den Papieren steht bei Heimatort: Vitznau und Neudorf, beides Ortschaften im Kanton Luzern. Mit etwa zwanzig habe ich mich dann für etwa dreissig Jahre an verschiedenen Orten im Zürcher Oberland niedergelassen, bevor ich vor etwa zehn Jahren in den Kanton Zug gezogen bin.

 

Handeln in diesem Fall deine Geschichten immer wieder auch an Orten, die du kennst?

Ja, es ist mir wichtig, zu wissen, wovon ich schreibe. So zum Beispiel auch TOTURA, welches in der von mir geliebten Umgebung der Toskana spielt. (Hier könnt ihr sehen, wie ein Buch entsteht: KLICK)

 

Du veröffentlichst erst seit einigen Jahren, wie kommt das?

Das hat viel mit Lust, Zeit und Interessen zu tun sowie den heutigen Möglichkeiten, Bücher auf den Markt zu bringen. Meine ersten Arbeiten waren beruflicher Art, einmal ein Vorläufer des 2015 erschienenen DU BIST EINMALIG, welches ein reines Nutzenbuch für meine Kursteilnehmer ist, die ein solches Werk seit Jahren forderten – und ich dann einmal nachgegeben habe. So habe ich mich parallel sowohl meinen Geschichten wie auch Fachbüchern gewidmet. Etwas Werbung zwischendrin: auf www.silvioz.ch findet ihr eine Gesamtübersicht.

 

Nun noch eine Kurzfrage-/Antwortrunde:

Warum bist du bei keinem Verlag? Weil ich völlig unabhängig Geschichten erzählen will.

Hattest du schon ein Angebot von einem Verlag? Ja, aber dann müsste ich nur Krimis schreiben.

Warum willst du unabhängig sein? Weil ich mein Denken nicht einschränken lassen will.

Warum willst du nicht eingeschränkt sein? Weil ich eingezwängt weniger Freiraum habe.

Hast du so nicht weniger Möglichkeiten? Ich erhalte keine Unterstützung von sog. Stiftungen und Kulturfördervereinen, weil die einen Verlag voraussetzen, damit ich unterstützt werde.

Ist das kein Nachteil? Ja, aber nur ein finanzieller.

Was denkst du über solche Regeln? Ich sehe keinen Sinn dahinter, Geschichtenerzähler nur zu unterstützen, wenn sie schon von einem Verlag unterstützt sind – also finde ich diese Regel sinnlos, wie so einiges in einer überregulierten Umgebung.

Könnte es sein, dass du mal mit einem Verlag zusammen arbeitest? Nein, nicht solange ich Regeln befolgen muss, die mir sinnlos erscheinen und mich einschränken.

Ist das nicht etwas egoistisch betrachtet? Ja, aber ich bin der Einzige, der mein Leben lebt und meine Geschichten erzählen kann.

Deine nächsten Projekte? Die Krimiserie mit einem Protagonisten "John Etter" , der aus seinem Berufsalltag als privater Ermittler erzählt. Auch hier ist jeder Band einzigartig vom Inhalt her. Mal eher aus der Opfersicht erzählt, mal aus der Ermittlersicht und jedes Buch mit spannenden Hintergrundinformationen über die Hauptthemen im Buch auf der Internetadresse www.john-etter.ch. Diese Serie möchte ich längere Zeit mit möglichst abwechslungsreichen Geschichten füllen.

Tönt schon wieder spannend. Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?

Ich denke, ich habe schon eine Menge erzählt – alles, was ich noch sagen könnte, steckt in meinen Geschichten, den bisher erschienenen und den folgenden Büchern. Es kommen noch einige, sowohl Romane wie auch Sachbücher - versprochen.

 

Vielen Dank für das Interview, Silvio. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern.

Danke für deine Zeit.

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